Das Uhrenmuseum im City-Haus in der Bliesgaustraße 3 bereichert seit Juli 2010 das Kulturangebot der Stadt. Das Museum jeweils sonntagsnachmittags offen und nennt sich „La pendule“.
Zur Barockstadt passend werden vorwiegend Uhren aus der Barockzeit vom Ende des 17. bis ins 20. Jahrhundert ausgestellt. Die Uhren fanden höchste Anerkennung auch und gerade seitens der französischen Könige.Während der Herrschaft des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. (1643-1715) hat sich damals an seinem Hofstaat eine auf Repräsentation und Luxus bedachte höfische Kultur etabliert. Paris ist dadurch im ganzen 18. Jahrhundert zur Produktionsstätte und zum Umschlagplatz von Luxusgütern für ganz Europa geworden.
Die Uhren wurden von einem Privatsammler aus Saarbrücken gestiftet. Die Saarbrücker Zeitung schreibt und zitiert den Stadtarchivar Legrum, der das Museum in monatelanger Vorbereitungszeit aufgebaut hat:
„Das Renommee der damals in Paris hergestellten Pendeluhren ging über die Grenzen Frankreichs hinaus. Es basierte primär auf der hohen künstlerischen Qualität und der mit handwerklicher Meisterschaft hergestellten Gehäuse. Diese Uhren waren nicht nur Instrumente, die die Zeit zeigen und anschlagen konnten, sondern im wahrsten Sinne de
s Wortes Kunstwerke, die zur Verschönerung der Gemächer beitrugen”. Sie seien nach ganz Europa verkauft worden und gehörten heute mit zu den Prunkstücken vieler Museen.
Auch im Blieskasteler Schloss der Grafen von der Leyen sind solche Uhren aufgestellt gewesen. “Viele unserer Uhren tragen neben ihren filigran gearbeiteten Messingbeschlägen und Einlegearbeiten auch zahlreiche meisterlich gearbeitete vergoldete Bronzegüsse mit Allegorien und Darstellungen aus der griechischen Sagen- und Götterwelt”, wird Legrum weiter zitiert.
Die insgesamt 92 Uhren haben einen Wert von rund 400.000 Euro und sind allesamt noch funktionstüchtig. Das Museum verfügt darüber hinaus über eine kleine Bibliothek.